Frühlingsanstrich
Gelb erstrahlt es überall
mal kräftig wie gemalt
mal zart dahin gehaucht
von Gelb durchwebt sind Garten und Flur
Lebenskraft sprießt neu
Frühling hat den Gelbstift angesetzt
nach Krokus und Narziss
Forsythie und Winterlingen
lässt er zu Ostern seine Glocken klingen
kriegt so die Kurve jedes Jahr
zu den Tulpen bunt
und ich_
meinen ersten Blumenstrauß
Sommer in Meingarten
weit ab vom Urlaubsstress
Zuhauseluft tanken
die Augen schließen
in vertrauten Blumendüften schwimmen
lächelnd in die Sonne blicken
und sie entdecken
die Schmetterlinge auf lila Sommerflieder
alle Glieder von sich strecken
dem Gesumme der Bienen nachsinnen
und der Einfachheit Raum lassen
ein Buch lesen
Erdbeerkuchen schmecken
das Lieblingseis lecken und
lange lange im Nichtstun schwelgen
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Sonnensommer im Emsland
Oh wie schön ist Panama
Mühlen and more
Moore Birken Weideland
Ems und Hase winden sich durchs Land
Rapsfelder leuchten
(Gedichtband "Miteinander in den Tag")
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Meeresmelodie
Wellenrauschen wie Musik
Wind weht Frische ins Gesicht
Weite wohin das Auge reicht
Möwen kreischen unentwegt
Sanftes Ruhen im Abendlicht
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Abschied vom Sommer
Äpfel an den Zweigen
Sonnenblumen neigen
sich zur Erde hin
Lilablauer Rittersporn
Orange Beeren vom Weißdorn
Der Sommer geht dahin
Morgenkühle zieht ins Haus
Mit ihr leichte Traurigkeit
Gänseblümchen nicken dir zu
flüstern leise auf ihre eigene Weise
Barfuß gehen im Gras
wird bald kalt und naß
Der Sommer geht dahin
Noch eine Weile dem Treiben zuschauen
dem Blütenspiel des Schmetterlings
die letzten warmen Sonnenstrahlen nutzen
Am Wildrosenstrauch die letzten rosa Blüten
Noch krabbeln Marienkäfer
Sonnenblumen wiegen es dir zu
erst im nächsten Jahr
sind wir wieder da
©ingrid von eigen
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Herbst
Bunte Blätter fallen
Sie sind einen langen Weg gegangen.
Noch einmal zeigt die Natur ihr schönstes Gesicht.
Der Sonne Strahlen
bricht der Blätter Farbenpracht.
Herbstlaub in golden Licht getaucht.
Kastanien und Eicheln am Boden.
Rascheln unter den Füßen.
Herzklang. Kindheitserinnerung.
Durchatmen. Das Leben Revue passieren lassen.
Zeit das Leben zu nehmen so wie du es brauchst.
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Winter-morgen
Rauhreif an den Zweigen
Bäume kahl und schwarz
Es ist früh am Morgen
Tief neigt sich manch Ast
Noch ist lauter Schweigen
Auch wenn ich Kälte spür
Augen lass ich schweifen
Ruhe in mir
Himmel sanft verhangen
milchig weiß
mit einer Wolkendecke
kilometerweit
Dunkler schwerer Boden
lockt ganz trügerisch
Das Moor und seine Birken
wachsen wild empor
Gras knirscht unter den Füßen
Wildgänse sind schon längst gen Süden
Es ist nicht ihre Zeit
Kälte lässt mich den Mantel fester schließen
Gedanken tragen mich weit
Am Kanal das Leben ruht still
von dünnem Eis bedeckt
malt sich das Gewässer
sein eigenes Bild
Wintermorgen lässt grüßen
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Advent
ein wenig weniger hektisch
ein wenig mehr aufmerksam
ein wenig weniger ich
ein wenig mehr für dich
ein wenig weniger übertrieben
ein wenig mehr echt
beim anderen bei sich
ein wenig mehr ankommen
beim adventlichen Licht
©Ingrid von Eigen